Diese Website verwendet Cookies. Warum wir Cookies einsetzen und wie Sie diese deaktivieren können, erfahren Sie unter Datenschutz.
Zum Hauptinhalt springen

Dietrich Bicher

Bunt, laut und vielfältig rund um's Parlament

Zwei Tage vor Konstituierung des 19. Deutschen Bundestges drückten rund  12.000 Demonstrantinnen und Demonstranten (nach Veranstalter-Angaben, darunter erfreulicherweise zahlreiche Jüngere und Familien) in Berlins Mitte ihre Forderungen aus:
Ächtung von Hasstiraden und rassistischen Äußerungen im Parlament.
Die Gefahr solchen Geschehens ist mit Einzug der AfD (und dann noch als drittstärkste Gruppierung) in den Bundestag deutlich gewachsen. Verschiedene Rednerinnen und Redner, aber auch MusikerInnen, TänzerInnen und eine Vertreterin des Poetry-Slam machten dies deutlich.
In Erinnerung bleibt mir besonders der Beitrag des 92jährigen Peter Neuhof,  eines Opfers der Nazidiktatur.

Nach gut anderthalb Stunden generationsübergreifenden Bühnenprogramms umrundete der Demonstrationszug  -  gut geschützt durch zahlreiche Polizisten [ ;-) ]  -  das Parlamentsviertel und passierte auf dem letzten Viertel seiner Runde den Reichstag direkt an seiner Südseite.
Rhythmisch skandierten die DemonstrantInnen variantenreich Texte (beispielsweise "Es gibt kein Recht  -  auf Nazipropaganda!", "Liebe  -  statt Hass", aber auch etwas schwarzhumorig auf den Spreebrücken "AfD  -  in die Spree!", wonach sich einige Sorgen um den Gewässerschutz machten).
Die Veranstalter (u. a. DGB und campact!) hatten großzügig einige Demo-Materialien vorbereitet und verteilt, darunter die aus früheren Gewerkschaftszeiten bekannte Hand ("Mach meinen Kumpel nicht an!") mit dem Text "Gegen Rassismus im Bundestag", was  stellenweise weiter geändert wurde zu "... überall!". Einige bogen auch drei Finger weg, so daß neben dem Daumen nur noch der Mittelfinger übrigblieb. (Besonders ins Auge fiel auch eine neue "AfD"-Interpretation als "Angebot für Dumme".)
Der Autor dieses Beitrags traf einige Bekannte, darunter unser rot-behütetes Neu-Mitglied im Bundestag aus Wahlkreis 60 und eine Blankenfelder SPD-Gemeindevertreterin. Sicher waren aus unserem Ort noch einige mehr da, aber bei zwölftausend ...

All denjenigen aber, die ihren inneren Schweinehund nicht überwinden konnten, sei mit Brecht gesagt: "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch"  -  und das "noch" klingt heutzutage eher verharmlosend.
Sicher gibt es immer persönliche Gründe, die vorgehen, aber in den kommenden vier Jahren der Legislatur werden Linke und andere Weltoffene stärker gefordert sein, denn es heißt außerdem:
"Wehret den Anfängen!"

PS:
Die nächste von den LINKEN unterstützte Großdemonstration findet übrigens am 4.November (war da nicht 'was?) anläßlich der Weltklimakonferenz statt.
Unter dem Motto "Klima schützen  -  Kohle stoppen!" wird in Bonn demonstriert.
Nun ist Bonn nicht gleich nebenan, aber haben nicht viele unserer Mitglieder und LeserInnen Kinder und Verwandte in den westlichen Bundeslnändern, vielleicht sogar in NRW und im Köln-Bonner Raum?